Historische Kirchenbauten und sakrale Kunst entdecken. Mit dem Rad die Natur er-fahren. Beim Zoigl oder Karpfenessen die Oberpfälzer Gastfreundschaft genießen. Der Simultankirchen-Radweg lädt seit Mai 2015 zu zehn Entdeckungstouren rund um die Oberpfälzer Simultankirchen ein. Es sind 50 Gotteshäuser mit einer ganz besonderen Geschichte. Das Motto lautet: Erleben. Erfahren. Entdecken.
Eine fortschrittliche Idee
Religiöse Toleranz war für Herzog Christian August ein Herzensanliegen. Der Herrscher über das Herzogtum Sulzbach war geprägt von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. Er wollte weitere Auseinandersetzungen zwischen evangelischen und katholischen Christen verhindern. Deshalb führte er 1652 in seinem Herzogtum, zu dem auch das Gemeindegebiet von Kohlberg gehörte, eine fortschrittliche Neuerung ein, das Simultaneum.
Evangelische und katholische Gemeinden sollten Kirche, Pfarrhaus und Friedhof gemeinsam (= simultan) nutzen und verwalten. Alles sollte beiden zu gleichen Teilen gehören. Die Bevölkerung war nun nicht mehr zu Konfessionswechseln gezwungen. Doch die "Wohngemeinschaft unter einem Kirchendach" brachte auch manche Konflikte mit sich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lösten die meisten Simultaneen sich auf, in Kohlberg war dies 1916 der Fall.
Kirchen erhalten – Kultur gestalten
Der „Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz e.V.“ will das wertvolle kulturelle Erbe der Simultankirchen lebendig erhalten und hat dazu den Simultankirchen-Radweg ins Leben gerufen. Kohlberg liegt an der landschaftlich sehr reizvollen Route 7, zu der auch die Bartholomäuskirche in Rothenstadt und die Nikolauskirche in Etzenricht gehören.