Die Kirchengemeinde Kohlberg, die von der alten Straße durchzogen ist, auf der einst Johann Huß nach Konstanz zog, besteht heute aus den beiden Kirchensprengeln Kohlberg und Weiherhammer. Planmäßig wurde das Christentum in der karolingischen Zeit in der nördlichen Oberpfalz verbreitet. Die Hohenstaufen errichteten in Kohlberg ein eigenes Richteramt. Der Umkreis dieses Amtes bildet bis heute in der Hauptsache noch den Pfarrbezirk.
Seit Einführung der Reformation im Jahre 1542 wirkten evangelische Pfarrer in der im 12. Jahrhundert erbauten Nikolauskirche in Kohlberg. Mit der Gegenreformation wurde die Gemeinde seit 1627 vorübergehend wieder katholisch.
Das nach dem Kölner Vergleich von 1652 eingeführte Simultaneum brachte der Gemeinde viel Leid und Streit. Es bedeutete, dass evangelische und katholische Christen die Nikolauskirche und sämtlichen kirchlichen Besitz gemeinsam nutzen und verwalten sollten. 1898 schufen die beiden Konfessionen einen eigenen Friedhof. Die Auflösung des Simultaneums im Jahre 1916 trug viel zur Verbesserung des konfessionellen Friedens bei. Die Nikolauskirche liegt heute am Simultankirchen-Radweg, der seit 2015 das spannende Erbe des Simultaneums lebendig erhalten will.
Die katholische Pfarrgemeinde baute sich ihre Herz-Jesu-Kirche. Die beiden Seitenaltäre der bislang simultan genutzten Nikolauskirche sowie das Bildnis des heiligen Wendelin, das auf dem Bogen des Hauptaltars gegenüber dem des heiligten Niklaus stand, nahm sie in ihr neues Gotteshaus mit. Durch die Trennung sind der nicht mehr benötigte Beichtstuhl hinter dem Altar sowie der Tabernakel in der Mitte des Hauptaltars verschwunden.
Das frühere evangelische Schulhaus ist im Süden der die Kirche umgebenden alten Wehrmauer vorgelagert. Es stammt wohl aus der Zeit der Erbauung der Kirche und wurde 1789 zum Schulhaus umgebaut. Es beherbergte bis 1966 im Erd- und Obergeschoß je einen Schulsaal. Nach dem Bau einer Gemeinschaftsschule steht es der Kirchengemeinde als Gemeindehaus für Veranstaltungen zur Verfügung. Seit dem 14. Jahrhundert ist an das Gebäude ein Torturm, der sogenannte Schwedenturm, ein Wehr- und Wachturm, angebaut.
Im Jahre 1970 wurde Weiherhammer, deren evangelische Christen bis dahin von der Kirchengemeinde Neunkirchen-Mantel betreut worden waren, zu einem Sprengel der Kirchengemeinde Kohlberg. Die Kreuzkirche wurde im Jahre 1957 eingeweiht. 1982 wurde auf dem Kirchengrundstück ein Gemeindehaus gebaut, das seitdem der Gemeinde für die Gemeindearbeit zur Verfügung steht.